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FREEBIE | Female Power

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten ●
Vor einigen Tagen habe ich in den Nachrichten eine Umfrage gesehen. Es ging um die Frage ob der Internationale Frauentag noch gebraucht wird. Die Meinungen gingen auseinander. Die Worte „den Brauchen wir nicht mehr“ haben mich ins Grübeln gebracht. Denn die Geschichte dieses Tages hat wenig mit den geschenkten Blumen zu tun oder der Werbekampagne großer Drogerieketten. Es geht um mehr. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir diesen Tag weiterhin brauchen und der Ursprung des Tages in den Vordergrund rücken muss. Das Datum, der 8. März, wurde 1921 zu Ehren russischer Textilarbeiterinnen festgelegt. Diese haben 1917 für ihre Rechte und gegen den Krieg gestreikt. [Hannoversches Frauenbündnis] Das Motto des Frauenbündnisses ist in diesem Jahr:

„Frauen haben Recht(e) – da geht noch mehr!“

https://rabeerchen.com/wp-content/uploads/2018/03/FMLPWR-RABEERCHEN02.jpg
Während meiner Blogpause habe ich mir sehr oft überlegt wie es hier weitergehen soll. Wie ich meine Leidenschaft, Interessen und Ideen unterbringen kann oder ob sie sich nicht vereinen lassen. Auf der einen Seite versuche ich Klischees zu vermeiden, meine Denkmuster zu reflektieren, anzupassen und zu verändern. Auf der anderen Seite merke ich, dass das Nähen immer wieder in das Klischee als ‚Frauenhobby‘ haut. Nach meinem Empfinden hat sich da gewaltig etwas verändert. Dennoch bekomme ich bei Worten wie ‚Jungs- oder Mädchentauglich‘ regelmäßig einen Brechreiz. Ein Grund weshalb ich mich von Facebook-Gruppen und bestimmten Profilen getrennt habe. Susanne von Hamburger Liebe hat es mit dem Spruch „Wer los lässt hat die Hände frei“ absolut auf den Punkt gebracht.In den letzten Jahren habe ich viele Bloggerinnen, Kreativköpfe und Frauen, die einfach Spaß am Kreativsein haben, beobachtet. Die Leidenschaft bewundert mit der sie für die DIY-Szene brennen. Rückblickend merke ich, dass ich mich an mancher Stelle verbogen habe. Vermutlich um keine Angriffsfläche zu bieten. Aber ohne Widerstand und ohne Meinung kann und will ich nicht mehr weitermachen. RABEERCHEN ist zurück und das mehr denn jemals zu vor. Ich zeige weiterhin gerne meine genähte Kleidung, denn ich nähe um mich gegen das System der Fast-Fashion-Industrie aufzulehnen und um Mode zu tragen, die mir passt und die mir kein Konzern aufdrückt. Das Phänomen der unterschiedlichen Größenlabels kennst du sicher auch oder?’Girlboss‘ hin ‚Female is the Future‘ her. Wir Frauen sind nicht nur gut wenn wir stark, erfolgreich und schön sind. Seit einiger Zeit nehmen auch große Modeketten diese Slogans und drucken sie auf Pullover. Pullover die in Bangladesh von Frauen genäht werden, die ihren Rechten beraubt worden sind. Natürlich sind nicht alle so, aber ein Großteil der Konzerne produziert dort und zahlt maximal den Mindestlohn des jeweiligen Landes. Der Gedanke daran hat mir das Shoppen deutlich vermiest. Das klingt vielleicht negativ, ist es aber nicht unbedingt. Im Gegenteil. Es ermutigt mich selber mehr zu nähen und in meine Fähigkeiten zu vertrauen und mich für faire Löhne einzusetzen. Das mindeste was ich tun kann ist, weniger zu konsumieren.

Kritische Töne sollen inspirieren – nicht entmutigen!

Passend zum Internationalen Frauentag werde ich mein FEMALE POWER SHIRT tragen. Und wenn du Lust hast, dann kannst du das auch tun. Denn die Plottdatei ist ein Freebie für alle die Lust darauf haben. Es gibt Version 1 und Version 2, je nach Lust und Laune.

Plottdatei – Version 1
Plottdatei – Version 2

Ich wünsche dir viel Freude mit dem Freebie und freue mich, wenn ich ein bisschen Motivation weiter geben kann. Die Plottdatei ist für den Silhouette Schneidplotter konzipiert.https://www.dropbox.com/sh/tgl8805esp7h7sw/AACh9N-8fIqpXPzIAJ3ulwENa?dl=0

5 Comments

  • Sonja - The Crafting Cafe

    Liebe Rabea,
    ich bin glaub ich zum ersten Mal hier, aber sehr gespannt auf alles, was da noch kommt. Und jetzt gehe ich erstmal stöbern.
    Es ist sehr wahr, was du schreibst. Da werde ich noch ne Weile drüber nachdenken.

    Lieber Gruß,
    Sonja

  • Julia

    Liebe Rabea,
    ich freue mich gerade wahnsinnig, Deinen Beitrag bei RUMS entdeckt zu haben, denn er beschäftigt sich genau mit dem Thema, was mich schon seit einiger Zeit umtreibt und das ich für mich in meinem Blog vesuche, immer wieder einmal aufzugreifen. Nähen an sich mag ja für viele ein Hobby und Ausgleich zu sein, was per se nicht schlecht ist. Für mich ist es aber mehr als das. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Nähen und Engagement für Frauen, ihren Weet, ihren Selbstwert, gegen die Fast Fashion sehr wohl zusammenpassen.
    Dein Argument, dass unterbezahlte und von ihren Rechten beraubte Näherinnen in der Bekleidungsindustrie die „Frauenpower“ Schriftzüge vernähen, macht einen fassungslos und zeigt, dass Mode eben ein Wirtschaftszweig ist, der sich vermarktet um jeden Preis.
    Ich werde sicher noch häufiger bei Dir vorbeischauen.
    Liebe Grüße,
    Julia

  • loh-la

    Liebe Rabea,

    danke für diesen Text. Toll geschrieben und er regt mich zum Nachdenken an.
    Das mit dem jungs- und mädchentauglich finde ich so unbegreiflich.
    Ich finde, dass es möglich sein muss sein Hobby zu haben, OHNE sich Gedanken dazu machen zu müssen, in welche Schublade es gehört. Genau so wie mein Sohn pink und Glitzer genau so toll finden kann wie Autos und Piraten.

    Liebe Grüße
    Lara

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